Sich täglich für den Herrn und sein Volk entscheiden

Die Jugendlichen der Bezirke Halberstadt und Nordhausen erlebten in der Kirche Wernigerode einen gemeinsamen Gottesdienst, den Apostel Jens Korbien hielt.

Am Sonntag, dem 17. Februar 2008, hielt Apostel Jens Korbien in der Kirche Wernigerode einen Jugendgottesdienst für die Bezirke Halberstadt und Nordhausen.
Er diente mit einem Wort, das zunächst etwas außergewöhnlich klang:

"Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharao gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden als eine Zeit lang den Genuss der Sünde haben." (Hebräer 11, 24.25)

Das Volk Israel musste unter der Herrschaft der Ägypter viel Leid und Ungerechtigkeit erdulden. Um es nachhaltig zu schwächen, befahl der ägyptische König, alle männlichen Säuglinge der Israeliten zu töten. Zu dieser Zeit wurde auch Mose geboren, jedoch auf wunderbare Weise vor dem Tod bewahrt und am Hof des Pharaos großgezogen und unterrichtet. Im Unterschied zu seinen Landsleuten führte er dort ein angenehmes Leben. Doch eines Tages entschied er sich durch sein Handeln endgültig für sein Volk und beendete damit sein bisheriges, privilegiertes Leben.



Apostel Korbien, Bezirksältester Niebhagen, Bezirksevangelist Unruh

Moses Verhalten ist für die junge Glaubensgeneration bedeutsam, denn die Jugend ist die Zeit vieler weitreichender Entscheidungen. Unsere Grundsatzentscheidung für den Herrn kann mit mancherlei scheinbaren Unannehmlichkeiten und Nachteilen verbunden sein.
Ein Leben ohne Gottesdienstbesuche, ohne Opfer an Zeit, Geld und Kraft für den Herrn ist sicherlich ein bequemeres. Ein bewusstes Ja zu Gott bedeutet auch eine konsequente Abkehr von der Sünde.
Dabei soll uns der Heilige Geist als "stiller Mahner" zu Seite stehen. Auf ihn wollen wir hören, wenn wir zum Beispiel

  • spät und übermüdet ohne Gebet zu Bett gehen wollen
  • unentschlossen sind, uns einer Vertrauensperson zu öffnen
  • uns davor scheuen, unseren Glauben öffentlich zu bekennen

Sich für den Herrn entscheiden erlaubt nicht, sich auf eine neutrale Position zurückzuziehen.
Nachdem Paulus erkannte, dass er bisher gegen Jesus Christus gearbeitet hatte, zog er sich nicht zurück, was allemal verständlich gewesen wäre, sondern kämpfte seitdem für ihn.
Obwohl sich Mose für sein Volk entschied, ist sein Verhalten in der folgenden Schlüsselsituation nicht gutzuheißen. Als er einem Israeliten zu Hilfe eilte, weil dieser von einem Ägypter misshandelt wurde, erschlug er den Ägypter. Zuvor schaute er sich nach allen Seiten um, ob er auch von niemandem gesehen würde. Wenn wir nach links und rechts schauen, haben wir etwas zu verbergen.
Wir wollen vielmehr nach oben schauen und uns bewusst machen: Gott sieht es in jedem Fall. Dies mag uns bei unseren Entscheidungen helfen.

Zur Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl ging Apostel Korbien darauf ein, dass wir trotz einer Entscheidung für den Herrn auch Rückschläge erleiden, indem wir in die Sünde einwilligen.
Er verwies auf Mose, der einen Mord begangen hatte, auf Jakob, der sich durch Betrug den Erstgeburtssegen verschaffte, auf Petrus, der den Herrn verleugnete sowie auf Paulus, der als Saulus viel Leid und Unrecht über die Christen brachte.
Einem Menschen, der seine Sünde jedoch aus tiefstem Herzen bereut, vergibt Gott.

Bezirksältester Holger Niebhagen und Bezirksevangelist Gerald Unruh wurden zum Mitdienen aufgerufen.
Jugendchor und -orchester aus beiden Bezirken bereicherten den Gottesdienst durch ihre Beiträge.

Nach dieser Kraftspeise für die Seelen wurde auch noch leibliche Stärkung angeboten. Im Anschluss blieben alle noch zum gemeinsamen Mittagessen zusammen und stärkten sich vor der Abreise mit einer deftigen Soljanka und einer Tasse Kaffee.

S.J.